Der Muttertag ist eigentlich eine amerikanische Erfindung. Doch auch in Deutschland hat er an großer Bedeutung gewonnen und gilt als Brauch, der bereits seit 1923 hierzulande von Bestand ist. Eigentlich diente der Tag dazu, die Mutter einmal zu verwöhnen und ihr das Frühstück ans Bett zu bringen oder ihr ein paar Blumen zu überreichen.

Das heutige Szenario vom Muttertag orientiert sich eigentlich nur noch am Datum am eigentlichen Brauch und gilt als Ehrentag, an dem die Mutter nicht arbeiten muss und sich von ihren Kindern verwöhnen lassen kann.

Der Muttertag in der Vergangenheit und heute

Anna Jarvis, die amerikanische Erfinderin des Muttertag hat mit dem Datum des 9. Mai eigentlich einen Tag gewählt, der für sie mit einem traurigen Erlebnis einherging. Der 9. Mai war der Tag, an dem ihre Mutter starb. Sie erwog die Idee, den Todestag ihrer eigenen Mutter als Muttertag zu benennen und allen Kindern an diesem Tag ins Gedächtnis zu rufen, dass auch ein Leben der Mutter endlich ist und es einen Tag geben muss, an dem man ihr Liebe und Zuneigung, sowie Zeit und Aufmerksamkeit schenkt. In den USA gilt der 9. Mai als gesetzlicher Feiertag. Schon bald griff die Industrie diesen Tag auf und sah in der Ehrung der Mütter eine Möglichkeit, mit speziellen Präsenten wie Schokolade, aber auch Blumen und Parfums ihren Umsatz zu steigern.

Die Erfinderin des Muttertag war entsetzt und ging gerichtlich gegen Hersteller von Süßwaren vor. Diese Bemühungen zeigten sich vergebens, da ihre Idee kein Patent hatte und dem Handel nicht untersagen konnte, den Muttertag nach seinen eigenen Vorsätzen und Ideen als Strategie für einen hohen Umsatz zu verwenden. Nach Deutschland kam der Muttertag im dritten Reich und war eine Idee der Blumenhändler, die gratis Sträuße an Mütter verteilten. Die Mutter hatte im dritten Reich eine sehr hohe Position und so blieb es nicht aus, dass dieser Tag als anerkannter Ehrentag Einzug in Deutschland hielt.

Zwiespältige Gedanken zu Mutters Ehrentag

Dieser Tag hat nicht an Bedeutung verloren, doch kann er durchaus mit einem lachenden und weinenden Auge betrachtet werden. Für viele Menschen ist der Muttertag eher ein Aspekt, um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen und den Mangel an Zeit auszugleichen, den man seiner Mutter das ganze Jahr über entgegenbringt. Doch kann dieser Tag auch mit positivem Blick betrachtet und als Anlass genommen werden, die Mutter zu überraschen und ihr für ihre Mühen und ihre Aufopferung zu danken.

Natürlich sollte man sich nicht nur an diesem Tag daran erinnern, was die Mutter alles für das eigene Leben getan hat und dass man ohne sie gar nicht auf der Welt wäre. Unter diesem Aspekt ist ein Ausdruck der Dankbarkeit durchaus angebracht und muss nicht von einem schlechten Gewissen begleitet und ummantelt sein.